Ratgeber
Mahlgrad beim Kaffeevollautomaten – Der optimale Mahlgrad bei der Kaffeezubereitung

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Die Kontaktzeit

Warum ist der Mahlgrad jetzt so wichtig? Das hängt mit der sogenannten Kontaktzeit des Kaffeewassers, oder auch Brühwasser genannt, mit dem Kaffeemehl zusammen. Je länger diese Kontaktzeit ist, desto mehr Kaffeesubstanzen und auch Gerb- und Bitterstoffe werden aus dem Kaffeepulver gelöst.
Der Fachmann spricht hier von einer Extraktion. Man kann ganz klar zeigen, dass die Feinheit des Kaffeemehls einen wesentlichen Einfluss darauf hat, wie schnell das Kaffeewasser durch das Kaffeemehl durchdringen kann. Je nach Zubereitungsart werden hier verschiedene Mahlgrade und damit Kontaktzeiten empfohlen.
Kontaktzeit versus Kontaktfläche
Der Grund wieso aus einem fein gemahlenen Kaffeepulver mehr Kaffeesubstanzen extrahiert werden können in der gleichen Zeit, ist die Tatsache, dass die Feinheit des Kaffeemehls die Oberfläche an die das Kaffeewasser ansetzen kann vergrößert. Je feiner die einzelnen Kaffeepulverelemente sind, desto mehr Oberfläche gibt es und desto mehr Kontakt findet statt. Das ist der eine Faktor.

Gleichzeitig wird bei einer feinen Mahlung aber auch die Kontaktzeit mit dem Wasser durch einen anderen Grund erhöht. Dieser liegt darin begründet das ein feines Kaffeemehl weniger Wasser durchlässt in der gleichen Zeit als ein grobes Kaffeemehl. Denn zwischen den groberen Einheiten bleibt mehr Platz durch das das Wasser durchfließen kann.
Welchen Mahlgrad kann man für einen Kaffeevollautomaten empfehlen?
Die Kaffeezubereitung beim Kaffeevollautomaten geschieht auf folgende Vorgehensweise:
- Wasser wird durch den Aufheizer erhitzt
- Kaffeewasser wird durch die Pumpe angesogen
- Kaffeebohnen werden je nach eingestellte Mahlgrad gemahlen
- Das gemahlene Kaffeemehl wird in die Brühkammer der Brühgruppe gepresst und verdichtet
- Das Kaffeewasser wird nun mit einem Anpressdruck von in der Regel neun bar durch die Brühkammer gepresst (also durch das Kaffeemehl)
- Der fertige Kaffee fließt über die Kaffeerinne in die Kaffeetasse
Das ist vereinfacht dargestellt der Kaffeezubereitungsprozess bei einem Haushalts-Kaffeevollautomaten. Wie Sie sehen ist der entscheidende Punkt das Durchpressen des Kaffeewassers durch das Kaffeemehl in der Brühkammer. Hier entscheidet sich die Qualität, das Aroma und die Verträglichkeit des Kaffees. Je feiner der Mahlgrad an diesem Punkt ist, desto länger ist die Durchpressdauer, da wie wir schon festgestellt haben ein fein gemahlenes Kaffeemehl weniger Wasser in der gleichen Zeit durchlässt als ein groberes.
Das bedeutet: Je feiner das Kaffeemehl gemahlen ist, desto länger dauert das Durchpressen durch das Kaffeepulver. Dadurch steigt die Kontaktzeit und natürlich auch die bereits angesprochene Extraktion.
Ein Espresso sollte in ca. 25-28 Sekunden zubereitet werden, d.h. die Kontaktzeit sollte nur wenige Sekunden betragen und hier kann man ganz wesentlichen Einfluss auf die Qualität des Kaffees nehmen durch eine Veränderung des Mahlgrads. Je nachdem ob sie lieber einen stärkeren oder einen schwächeren Kaffee möchten, können Sie den Mahlgrad verändern und damit den Kaffeegeschmack und das Aroma.
Der optimale Mahlgrad für Espressomaschinen und für Kaffeevollautomaten ist deswegen eher fein. Denn die Kontaktzeit, bzw. die Extraktionsdauer ist relativ gering durch des Durchpressen des Kaffeewassers durch das Kaffeemehl und deswegen ist eine zu grobe Mahlung nicht gut geeignet, da sie zu einem schwachen, faden Kaffee führt. Wir empfehlen deswegen eine feine Mahlung, die sie dann je nach Geschmack variieren können. Sie sollten aber nicht in den mittleren bzw. sogar groberen Bereich kommen. Der mittlere Mahlgrad ist ideal für Filterkaffeemaschinen und der grobe Mahlgrad ist ideal für die sogenannte French Press. Aber nicht für Kaffeevollautomaten
Was ist die optimale Extraktion beim Kaffee
Um einen perfekten Espresso zuzubereiten ist eine optimale Extraktion der Substanzen aus dem Kaffee das Ziel. Experten sprechen hier von einem optimalen Extraktionsbereich, der zwischen 18-22 % liegt. Aus wissenschaftlichen Studien weiß man das man aus einer gemahlenen Kaffeebohnen maximal 30 % ihrer Bestandteile extrahieren kann. Aber nur in diesem Bereich von ca. 18-22 % erreicht man die optimale Extraktion der Inhaltsstoffe und der Kaffee wird aromatisch und von der Stärke ausgewogen. So gesehen ist der Mahlgrad der Kaffeebohne letztlich ein wesentlicher Faktor für die Extraktion und damit dem Geschmack und Aroma des Kaffees.