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Koffein – Wirkung, Koffeingehalt verschiedener Getränke und Nebenwirkungen

Artikel aktualisiert am von Alex

Koffein ist wahrscheinlich das bekannteste Stimulanzien unserer Zeit. Den Wirkstoff Koffein finden Sie in zahlreichen Getränken, die anregend auf Körper und Geist wirken sollen. Waren es früher nur koffeinhaltige Tees und Kaffees, so kamen in den letzten Jahrzehnten Modegetränke wie Energy Drinks mit hohem Koffeingehalt in Mode.

Die Geschichte und Herkunft von Koffein

Tasse Kaffee
Tasse Kaffee am Morgen

Das Genie Goethe ist sicherlich fast jedem bekannt. Was aber weniger bekannt ist, ist das Goethe im Prinzip dafür sorgte das Koffein entdeckt wurde. Im Jahre 1820 schaffte es der Apotheker Friedlieb Ferdinand Runge Koffein aus Kaffeebohnen zu extrahieren. Er schaffte es ein reines Koffein zu produzieren. Zwar gab es danach noch einige andere Apotheker, die ebenfalls aus Kaffeebohnen Koffein isolieren konnten, allerdings war Runge der Erste und man weiß heute nicht genau ob die anderen aufgrund seiner Anregungen und seines Wissens gehandelt haben, oder unabhängig davon.

 Wo Koffein überall enthalten ist

Jeder weiß das Koffein im Kaffee ist. Allerdings kommt das anregende Koffein auch in vielen anderen Pflanzen vor. Inzwischen auch in Europa weit verbreitet ist der koffeinenthaltende Mate-Tee, Schwarztee oder auch Grüntee. Der Unterschied bei diesen drei ist die Bindung an sogenannte Polyphenole.

Während das Koffein im Kaffee an einen Chlorogensäure-Kalium-Komplex gebunden ist, ist das Koffein in Teesorten an Polyphenole gebunden. Der Unterschied ist, dass das im Kaffee enthaltene Koffein sofort im Magen durch Kontakt mit der Magensäure freigegeben wird und beim Tee erst im Darm. Die Konsequenz daraus ist, dass das Koffein bei einem Kaffee schneller wirkt als bei einem Tee, aber dafür nicht so lange anhält.

Wem es also um den reinen anregenden Effekt auf Körper und Geist geht, der sollte einmal einen Mate-Tee ausprobieren. Die Wirkung ist zwar langsamer, aber andauernder und einige der Nebenwirkungen von Koffein werden gemildert. Dazu gehört beispielsweise Nervosität.

Kommen wir zur Wirkungsweise von Koffein im Körper

Unter Sportlern schon lange bekannt ist, dass Koffein die Leistungsfähigkeit steigert. Durch den anregenden und aufputschenden Effekt wird mehr Adrenalin ausgestoßen und jegliche Körperfunktion wird beschleunigt. Gleichzeitig erweitert es die Blutgefäße und sorgt dadurch für eine bessere Sauerstoffversorgung der Muskelzellen. Was viele bereits kennen, wenn sie zu viel Kaffee getrunken haben, ist die Erhöhung des Pulses und damit eine Erhöhung der Herzfrequenz. Mit diesen physiologischen Wirkungen gehen gewisse Kausalitäten einher.

Die Wirkung führt unter anderem zu:

  • Verbesserung der Konzentration
  • Kognitive Vorgänge im Gehirn werden verbessert. Das äußert sich in einem wacheren Zustand und schnellerem Denken.
  • Es gibt Studien die zeigen, dass durch eine erhöhte Koffeinaufnahme vor dem Lernen, die Lernfähigkeit und Speicherfähigkeit des Erlernten gesteigert wird.
  • Der Stoffwechsel wird durch die Einnahme von Koffein angeregt und sorgt für einen höheren Grundumsatz, was bei Diäten besonders beliebt ist.
  • Die Durchblutung der Körperorgane, wie zum Beispiel der Muskulatur, wird verbessert durch die Erweiterung der Blutgefäße und einem verbesserten Transport von Sauerstoff in die Zellen.
  • Koffein unterstützt den Abbau von Fett aus den Körperfettdepots und die Einlagerung von Kohlenhydraten als Glykogen in die Muskulatur (vor Allem für Sportler und bei Diäten interessant)

Das waren die Vorteile von Koffein. Kommen wir jetzt zu den damit einhergehenden Nachteilen bzw. möglichen Nebenwirkungen:

  •  Eine zu hohe Koffeineinnahme kann zu Herzrasen und Unruhegefühlen führen
  • Koffein hat eine sogenannte harntreibende Wirkung, sodass Sie öfters auf die Toilette gehen werden müssen
  • Einige Untersuchungen zeigten dass auch der Blutdruck leicht ansteigt, was bei gesunden Personen unproblematisch ist, aber bei vorbelasteten Menschen unter Umständen ein Problem sein kann
  • Bei Angstpatienten empfiehlt sich keine erhöhte Einnahme von Koffein, da Angstzustände gesteigert werden können

In normalen Dosierungen eingenommen, also beispielsweise bei einer Tasse Kaffee, wirkt Koffein angenehm stimmungsaufhellend und anregend. Gleichzeitig werden die oben beschriebenen Vorteile erzielt und die genannten Nachteile weitgehend vermieden.

Wie sagt man immer: die Dosis macht das Gift!

Auch wer gerne über den Tag mehrere Tassen Kaffee trinkt, wird keinen negativen Folgen haben. Bei der Nennung der Nachteile von Koffein oder der Nebenwirkungen geht es tatsächlich um einen hemmungslosen Missbrauch von koffeinhaltigen Getränken oder gar Koffeintabletten oder Kapseln. Im Internet und auch in Apotheken bekommt man hochdosierte Koffein Tabletten oder Kapseln, die bei einer Überdosierung schwerwiegende körperliche Probleme verursachen können und wir können nur davon warnen zu hohe Dosen einzunehmen.

Wer Dosen über 300-400 mg zu sich nimmt, der lag bis 2003 schon im Bereich des Dopings, da Koffein ab einer gewissen Blutkonzentration als Doping zählte und bei Sportlern verboten war. Inzwischen hat die Welt Anti-Doping-Agentur (WADA) seit 2004 Koffein von der Dopingliste genommen.

Bei der letztlich Wirkung spielt aber die Gewöhnung an Koffein natürlich eine individuelle große Rolle. Personen die schon eine hohe Koffeintoleranz aufgrund eines langjährigen Koffeinkonsums haben, werden weniger starke Nebenwirkungen und Wirkungen erzielen als Personen, die nicht regelmäßig Koffein zu sich nehmen. Es gibt ja tatsächlich noch Menschen, die keinen Kaffee trinken.

Die Toleranzentwicklung bei Koffein

Kaffeepulver in Teller
Kaffeepulver in Teller

Der Körper entwickelt relativ schnell eine sogenannte Toleranz gegenüber Koffein. Vor allem wenn sie hohe Dosen Koffein zu sich nehmen und das täglich werden durch die Nervenzellen mehr Rezeptoren gebildet um die stark anregende Wirkung hoher Koffeindosen abzumildern. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass diese Toleranzentwicklung relativ schnell passiert und sich bereits nach 10-14 Tagen (bei Einnahme täglicher hohe Dosen) eine hohe Toleranz gegenüber Koffein entwickelt.

Abbaurate von Koffein im Körper

Die Abbauzeit von Koffein liegt bei ca. 6 Stunden. Die Halbwertszeit von Koffein liegt natürlich weit darunter – hier gibt es leider unterschiedliche Angaben und unserer Studien nach beträgt die Halbwertszeit 1 bis 2 Stunden. Allerdings sind diese Angaben immer im Kontext der individuellen Person zu sehen. Je nach Körperbau, Körperfettanteil oder auch Verhaltensweisen wie Rauchen oder die Einnahme von oralen Verhütungsmitteln sorgen für eine Veränderung der Abbaurate von Koffein im Körper.

Damit Sie eine ungefähre Vorstellung haben vom Wirkungsverlauf und Abbau von Koffein hier ein Beispiel:

  • 13:00 Uhr: Sie trinken einen Kaffee mit 80 mg Koffeinanteil.
  • 14:00 Uhr: die Wirkung des getrunkenen Koffeins ist jetzt auf dem Höhepunkt.
  • 15:00 Uhr die Halbwertszeit ist zwischen 15 und 16:00 Uhr erreicht. Jetzt nimmt die Wirkung langsam ab und der Körper baut das Koffein ab.
  • Um 18 bis 19:00 Uhr hat der Körper das getrunkene Koffein von 13:00 Uhr weitgehend abgebaut und die Wirkung spüren sie schon länger nicht mehr.

Sie sehen, Koffein bleibt relativ lange im Körper und wirkt während dieser Zeit anregend. Wer allerdings zu viel Koffein zu sich nimmt, der spürt schnell einen gegenteiligen Effekt. Hier sind wir schon im Bereich der Überdosierung.

Überdosierung bei Koffein

Eine Überdosierung von Koffein kann ernstzunehmende Folgewirkungen haben. Ein stark ansteigender Puls mit hoher Herzfrequenz und teilweise Herzrhythmusstörungen können die Folge sein. Bei Nervosität und Angstzuständen werden diese exorbitant gesteigert und es entsteht ein sehr unruhiges, unangenehmes Gefühl.

Oft zu beobachten ist auch ein Leistungseinbruch durch einen zu hohen Koffeinkonsum zuvor. Ab einem gewissen Schwellwert, der bei jeder Person unterschiedlich ist, führt Koffein nicht mehr zu einer anregenden Wirkung, sondern führt auch zu einer Erschöpfung. Das Gleiche passiert übrigens wenn sie regelmäßig beispielsweise Koffeintabletten zu sich nehmen: ist die Halbwertszeit dieser Koffeineinnahme weitgehend überschritten, dann kommt es zu einem regelrechten Leistungseinbruch, was viele dazu verführt gleich noch einmal nachzulegen. Dass dies auf Dauer nicht gesund sein kann sollte klar sein. Irgendwann ist der Körpr auch zu erschöpft und eine weitere Koffeinzufuhr führt zu nichts mehr.

Wo liegt der Bereich der Überdosierung?

Bei der Auswertung von Studien und Erfahrungsmaterial konnten wir feststellen, dass bei einigen Personen eine Überdosierung schon bei Mengen von über 200 mg auftreten. Viele Personen reagieren dann schon bei 400-600 mg extrem und ab 1 g können Sie sicher davon ausgehen eine deutliche Überdosis genommen zu haben.

Koffein und Arzneimittel

Wer die Zutatenliste von Kopfschmerz- und Schmerztabletten studiert, der wird bei einigen Medikamenten feststellen, dass diese Koffein enthalten. Das liegt daran das Koffein ein Wirkungsverstärker ist bei Acetylsalicylsäure und Paracetamol. Diese beiden beliebten Schmerzmittel können in Kombination mit Koffein eine Wirkungssteigerung erfahren.

Tatsächlich gibt es einige Schmerzpatienten, die davon berichten dass sie bei Kombinationen von Paracetamol, Acetylsalicylsäure und Koffein eine deutliche Verbesserung der Schmerzsituation empfunden haben. Gerade viele Migräne-Patienten berichten in den Foren von dieser Anwendung.

Beispiele für den Koffeingehalt in verschiedenen Getränken

Hier finden Sie konkrete Angaben über den Koffeingehalt in den beliebtesten Getränken. Wir haben für die bessere Übersicht 5 Kategorien eingeteilt.

Koffeingehalt nach:

  1. Koffein in Kaffeevarianten
  2. Koffein in Tees
  3. Koffein in Softdrinks
  4. Koffein in Energy Drinks

Koffein in Kaffee

Kaffee ArtKoffeinanteil in 100 ml
Latte Macchiatoca. 10 mg
Cappuccinoca. 27 mg
Schwarzer Kaffeeca. 80 mg
Espressoca. 100 mg
Die Tabelle zeigt den Koffeingehalt beliebter Kaffeesorten. Die Angaben beziehen sich immer auf 100 ml.

Koffein in beliebten Teesorten

Tee SorteKoffeinanteil in 100 ml
Schwarzteeca. 25 mg
Grünteeca. 10 mg
Mate Teeca. 10 mg
Die Tabelle zeigt den Koffeingehalt beliebter Teesorten. Die Angaben beziehen sich immer auf 100 ml.

Koffein in beliebten Softdrinks

SoftgetränkKoffeinanteil in 100 ml
Coca-Colaca. 9 mg
Coca-Cola lightca. 12 mg
Coca-Cola Zeroca. 9 mg
Pepsi Colaca. 10 mg
Pepsi Cola lightca. 10 mg
Die Tabelle zeigt den Koffeingehalt beliebter Softdrinks. Die Angaben beziehen sich immer auf 100 ml.

Koffein in beliebten Energy Drinks

Energy DrinkKoffeinanteil in 100 ml
Club Mateca. 20 mg
Red Bullca. 32 mg
Rockstar Energy ca. 32 mg
Monster Energyca. 32 mg
Relentlessca. 32 mg
Big Shockca. 32 mg
Red Bull Energy energy shotca. 133 mg
Flying Power energy shotca. 133 mg
Die Tabelle zeigt den Koffeingehalt beliebter Energy Drinks. Die Angaben beziehen sich immer auf 100 ml.

 

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Alex

Ich bin Alex und begeisterter Kaffeetrinker. Alles rund um den Kaffee ist meine persönliche Leidenschaft. Während meines Studiums habe ich als Barista gearbeitet und mich mit allen Themen rund um die Kaffeebohne und ihre Zubereitung intensiv beschäftigt. Seither lässt mich diese Leidenschaft nicht mehr los und verfolgt mich bis heute. Auf meinem Blog teile ich mein Wissen mit Dir und versuche meine Kaffeeleidenschaft weiterzugeben. Denn das Leben ist einfach zu kurz für schlechten Kaffee. Mehr über mich findest Du hier: Über den Autor.

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